Schade um die schönen Rosen!

Es ist gut, dass Edith Stenzel das nicht mehr sehen muss!

Die letzen der vielen Rosenbeete am Lehmwandlungsweg sehen furchtbar aus.

Der Arbeitskreis „Lehmwandlungsweg“ hat sich über die Jahre seiner Treffen viele Gedanken gemacht, welche Pflanzen entlang der Hauptstraße der Lehmwandlung wachsen sollen.

Als Straßenbegleitbaum wächst bei uns der Amberbaum (Liquidambar), nur unterbrochen von den japanischen Schnurbäumen(Styphnolobium japanicum) am Sprotte-Platz. Und in die Beet sollten Rosen.

Die schöne, sehr üppige „Sea Foam“ im ersten Abschnitt ist schon vor ein paar Jahren gerodet und gegen Rasen ausgetauscht worden.

Nur noch im hinteren Teil des Lehmwandlungsweges gibt es zwei Beete, in denen „Schneeflocke“ erhalten ist, die weiße Rose, die wir damals ausgewählt hatten und die Edith besonders schön fand.

Die engagierte Vorsitzende des Arbeitskreises ist schon seit einigen Jahren verstorben und die letzten Rosen werden auch nicht mehr lange dort stehen. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis sie dem “Rasen“ weichen, der dann auch nur sehr rudimentär gemäht wird.

Schön ist anders!

Heute hat es mir gereicht. Nein, ich habe nicht die Beete vom Unkraut befreit. Dafür reicht meine Zeit nicht, ich mache schon die Beete rund ums Sprotte, damit es dort ordentlich aussieht. Und so verkrautet, wie die sind, müsste ich eine ganzen Tag Zeit haben, um dort für Ordnung zu sorgen.

Tatsächlich finde ich auch, dass es nicht meine Aufgabe ist, das Straßenbegleitgrün zu erhalten, denn es ist ja damals so angelegt worden und müsste auch gepflegt werden.

Dass in anderen Straßen der Stadt Anwohnende die Rabatten pflegen, die sie selber angelegt haben, verdient Respekt.

Hier ist es aber grundsätzlich anders- diese Beete sind im Zuge der Sanierung nach politischem Willen angelegt worden. Dann einfach die Pflege fast einzustellen, bis die Beete so verhunzt sind, dass sie weg müssen, das ist nicht in Ordnung.

Ich habe mich dann heute für eine andere Lösung entschieden

Und wenigstens versucht, die Erinnerung an die Rosen zu erhalten und Stecklinge gemacht:

Mit etwas Glück sind die “Schneeflocke“-Rosen wurzelecht und lassen sich über Stecklinge vermehren!

Ich habe einfach ein paar Zweige abgeschnitten!

Einen Versuch ist es wert, denn in der Ausgestaltung des Lehmwandlungsweg stecken sechs Jahre Arbeit und unzählige Arbeitskreistreffen. Außerdem finde ich, hat sich Edith Stenzel durch ihr langjähriges Engagement verdient, dass man ihr ein Andenken erhält.

Wenn die Stecklinge angehen und wachsen, werden wir am Sprotte einen Platz dafür finden und ein Edith Stenzel-Beet anlegen, dass an eine außergewöhnliche Frau erinnert, der die Lehmwandlung und das Projekt “Soziale Stadt“ sehr am Herzen gelegen hat.

Von den Zweigen müssen Ende und Spitze entfernt werden und bis auf ein Blattpaar kommen alle Blätter weg, denn mehr kann der Steckling ohne Wurzeln nicht versorgen.

Dann kommen die Kleinen jeweils zu viert in einen Topf mit Anzuchterde und danach in ein Wasserbad, damit wirklich die ganze Erde im Topf gut durchfeuchtet ist.

Und dann- ab in den Kindergarten zu den anderen Stecklingen und Abwarten. Das kommende Frühjahr wird zeigen, ob einige der Stecklinge austreiben. Danach bleiben sie noch für ein weiteres Jahr im Topf, um einen gesunden Wurzelballen zu bilden und dann- im Frühjahr 2024 werden wir hoffentlich am Sprotte das “Edith-Stenzel-Rosenbeet“ einweihen können…

Eine Tüte mache ich übrigens nicht über den Topf. Bei vielen Stecklingen hilft das, die Feuchtigkeit zu halten, bei Rosen führt das eher zu Schimmel. Stattdessen halte ich die Erde feucht und besprühe sie gelegentlich mit Wasser. Das hat sich bewährt.

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