Nichts wegwerfen, alles einpflanzen!

Cottage- Gardens sind voller Blumen. Selbst um so einen kleinen Garten wie meinen zu bepflanzen, braucht man recht viele Pflanzen. Wenn man diesen Bedarf mit Ware aus dem Gartencenter bestückt, dann wird so ein Garten schnell zum kostspieligen Hobby. Das alleine wäre schon ein Grund , sich mit dem Ziehen aus Samen auseinanderzusetzen. Selbst, wenn man nur die Hälfte der Pflanzen durchbringt, die man aus einer Tüte guten Saatgutes aussät, dann ist der „Benefit“ immer noch enorm. Und die Auswahl ist viel, viel größer!

Keep ist simple and cheap.

Natürlich erliege ich auch immer wieder dem Charme der Pflanzen, die man im gut sortierten Gartencenter findet und manches muss man auch erst einmal kaufen, um dann daraus das Meiste zu machen. Aber es lohnt sich wirklich, sich mit den ganz unterschiedlichen Formen der Pflanzenvermehrung auseinanderzusetzen und es ist eigentlich nicht so schwer. Und mehr ist in diesem Falle tatsächlich einfach mehr.

Ich säe und schneide ständig. Schon, um für den Fall der Fälle Ersatz parat zu haben. Und wer einmal Blut geleckt hat, kommt nicht wieder davon los. Es ist eine regelrechte Sucht:

Die Rede ist von „Cuttings“, also Stecklingen.

Man kann fast alle Pflanzen über eine der vielen Formen vermehren und es ist faszinierend zu sehen, wie aus dem Stängel, dem Stück Wurzel, den Blättern eine neue Pflanze wächst.

Nach dem Pflanzen am neuen Bogen habe ich die Clematis zurückgeschnitten und habe jetzt Material, um Cuttings zu machen.

Das möchte ich heute gerne vorstellen und dazu ermutigen, es einfach mal auszuprobieren. Es ist nichts zu verlieren, denn ansonsten wären die Reste einfach auf dem Kompost gelandet.

Das wichtigste zuerst: Die Stücke für die Stecklinge schneidet man aus der Mitte, niemals von der Spitze!

Zuerst schneidet man die passenden Stücke. Etwa 2 bis 3 Zentimeter ober- und unterhalb eines Blattpaares und stell diese sofort ins Wasser. Je weniger die Schnittstelle unten antrocknet, umso besser.

Die besten Cuttings, so sagt man, schneidet man im Juni. Das hat viel für sich, es geht aber auch jetzt, wenn man viele Pflanzen sowieso schneiden muss.

Nur Mut, es geht ja um nichts- wir arbeiten mit Resten. Und wenn es nicht gelingt, dann machen wir im Juni eben noch mal neue!

Zuerst legt man sich die Abschnitte zurecht und entfernt bis auf ein Blattpaar an der Spitze alle Blätter und Triebe mit einem scharfen Messer. An diesen Stellen bekommt der Steckling später Wurzeln und die Pflanze ist vorher sowieso nicht in der Lage mehr als ein Blattpaar durchzubringen.

Dann füllt man einen 8 cm-Topf (bitte gebraucht. Die hat doch jeder von den Primeln übrig!) mit Anzuchterde und bohrt mit einem Stäbchen (tatsächlich funktionieren Chinesische Essstäbchen am allerbesten!) am Rand des Topfes einige Löcher.

In die Löcher kommen nun die Stecklinge. Wirklich dicht an den Rand, denn dort wachsen sie am besten! Und das war es schon.

Danach bekommt der Topf mit den Stecklingen noch ein Tauchbad, damit die Erde wirklich gut duchfeuchtet ist. Und dann braucht es einen kleinen transparenten Plastikbeutel als Gewächshausersatz, denn in den ersten Tagen soll die Pflanze nicht all zu viel Feuchtigkeit verlieren. Und ab damit auf die Fensterbank. Täglich lüften und etwas gießen, damit die Erde feucht bleibt und wenn es wärmer wird an einen schattigen Platz in den Garten stellen und abwarten. Das ist alles.

Probiert es aus, es ist wirklich faszinierend.

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