Ab an die Arbeit!

Es ist März, seit heute um 16.33 Uhr ist sogar Frühling!

Es ist der Monat im dem der Garten „so daliegt“. Die ersten Frühblüher erfreuen uns mit etwas Farbe, aber insgesamt wirkt der Garten vom Winter recht mitgenommen. Und nicht nur die Pflanzen. März ist auch der Monat, in dem man mal den Schuppen aufräumt, hinter dem Schuppen für Ordnung sorgt, wo Verwelktes zurückgeschnitten und Laub abgesammelt werden muss. Und März ist in meinem Garten vor allem DER Monat, in dem ich meine Rosen schneide. 58 Rosen. Und jede will es individuell.

Bevor man allerdings die Schere ansetzt sollte man sie unbedingt säubern und vor allen Dingen schärfen. Nur ein sauberer, glatter Schnitt schadet den Schönheiten nicht.

Und es ist der Monat für die ersten Aussaaten für Gemüse und die einjährigen Sommerblumen. Einen Teil lasse ich auf der Fensterbank vorkeimen, die anderen kommen in die ebenfalls frisch aufgeräumten Gewächskiste mit Wärmematte.

Über die Jahre habe ich herausgefunden, dass es tatsächlich auch Unterschiede gibt, WIE man aussät.

Für die Gemüse, die vorgezogen werden möchten, wie Tomaten und Paprika nutze ich diese Aufquell- Saatscheiben, denn Gemüse ist in der Regel nach ein paar Tagen schon zu sehen und kann nach 2 bis 3 Wochen samt des unansehnlichen Quellers in eine Topf mit Erde verpflanzt werden, um dann in Ruhe ordentlich zu wachsen bis es im Mai ausgepflanzt wird.

Kräuter und Salat mögen es lieber, wenn man sie flächig in einem Topf oder einer Saatschale aussät, auf dem Kokos gedeihen sie nicht gut und sie möchten eigentlich auch nicht mehr umgepflanzt werden.

Für die Blumen nutze ich ausschließlich Töpfchen und die bei den Briten zu Recht sehr beliebter Deep- Root-Trainer.

Das sind klappbare Pflanzgefäße. Die Deep-Roottrainers sind speziell für tiefwurzelnde Pflanzen entwickelt und lassen sie besonders kräftige Wurzeln entwickeln. Das hat den Vorteil, dass man die Sommerblumen recht lange in den ca. 8 cm tiefen Trainern lassen kann und sie dann direkt ins Beet ausgepflanzt werden können. Ohne Pikieren und ohne, dass man die Wurzeln zieht oder beschädigt.

Die kommen dann gemeinsam mit den neuen Dahlien und in meinem Fall mit einer Gruppe Asclepias tuberosa (Knollige Seidenblumen) in die Gewächskiste, um sich bei Licht und Wärme, aber bereits im Garten, etwas vorzuentwickeln.

In der Gewächskiste ist es durch die Heizmatte zwar frostfrei und warm, aber nicht so warm, wie zum Beispiel auf der Fensterbank.

Das hat den Vorteil, dass die Pflanzen zwar wachsen, aber nur mäßig. Die „Fensterbänkler“ müssen nach gut drei Wochen dringend getopft oder ausgepflanzt werden und wenn man im März beginnt, ist es draußen oft noch zu kalt, um sie dann tatsächlich im Freien weiterwachsen zu lassen.

Ein Fehler der frühen Garten-Jahre aus dem ich gelernt habe.

Alle Sommerblumen, wie zum Beispiel Astern oder das Bischofskraut (anis visnaga), Zinien , Mohn und die große blaue Wachsblume, Salbei und Amaranth schlummern deswegen noch in der Samenbox bis Mitte April. Dann säe ich sie direkt ins Freiland und habe damit gute Erfahrung gemacht- den Vorsprung der „Fensterbänkler“ holen sie schnell ein und für die Pflanzen ist es erheblich weniger Stress, wenn sie nicht erst von einem Topf in den anderen wechseln müssen.

März ist auch die richtige Zeit, um die großen Sommerbeete vorzubereiten und Stauden zu teilen oder neu zu pflanzen.

Da, wo jetzt noch die Lenzrosen beeindrucken, soll im Sommer mein neues Beet mit gelben und orangen Blumen entstehen. Höchste Zeit also, den März zu nutzen, um den Boden gut vorzubereiten und Kompost einzubringen, denn die schnell wachsenden Sommerschönheiten sind hungrige Pflanzen. Wenn man sie im „English Border“ dicht pflanzt, muss am Ende der Boden alle gut versorgen. Und wenn im Mai die Sommerblumen dann in die Beete kommen, sind die Lenzrosen verblüht und werden zurückgeschnitten und haben Zeit, den Sommer über neue Blätter zu treiben, die unter dem Laub der Sommerblumen vor zu starker Sonne gut geschützt wachsen können.

Am Ende ist der März auch der Monat, um zu Düngen. Allerdings mit Augenmaß. Neben viel Kompost nutze ich dafür einen organischen pelletierten Dünger, der genau abgewogen wird, denn Zuviel ist beim Düngen nicht nur schlecht für die Umwelt, sondern auch schlecht für die Pflanzen. Zu viele Nähstoffe lassen die Pflanzen schnell in die Höhe schießen. Die dünnen Stängel tragen dann oft die üppigen Blüten nicht und fallen auseinander. Darum- unbedingt die Packungsanweisungen befolgen und lieber etwas weniger geben, als zu viel!

Das gilt für alle. Ob Rasen oder Rosen, die Menge macht den Unterschied. In der Waagschale ist der Dünger für 4 m2, etwa 90 Gramm. Nach der ersten Blüte im Juni gebe ich dann zumindest den Rosen noch eine zweite, allerdings halbe Portion.

Apropos Rasen- der muss noch nicht vertikutiert werden. Auch wenn in den Nachbargärten schon mit schwerem Gerät gearbeitet wird- lasst dem Rasen etwas Zeit, sich zu regenerieren, bevor er malträtiert wird. Er dank es ganz sicher und entwickelt sich nach einer ersten Gabe Dünger oder Kompost im März dann im April und Mai ganz von alleine. Wenn er anfängt zu wachsen, dann möchte er gemäht werden, und zwar regelmäßig. Und wenn er sich dann stabilisiert hat, kann er auch gelüftet und nachgesät werden. Gerne auch gesandet, aber das ist ein anderes Thema.

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