Schockverliebt in den Frühlingsgarten

Der Frühlingsgarten ist ein Versprechen!

Irgendwann Ende April /Anfang Mai überlegt es sich der Garten und kommt in Schwung. Plötzlich und mächtig.

In meinem Garten ist das Startsignal in die neue Saison „die blaue Invasion“ des Vergissmeinnichts.

Eben dachte ich noch, dass der Garten in diesem Jahr eher mager in den Frühling startet, da sind sie plötzlich da und überschwemmen alle Beete derart stark, dass ich täglich welche herausnehmen muss, damit andere Pflanzen auch die Chance auf Luft und Licht behalten.

Sie sind überall. Und wachsen mit den Stauden um die Wette.

Über ihnen scheinen die Tulpen zu schweben und zwischen ihnen machen sich Phlox, Salbei und natürlich auch die Rosen auf den Weg in den Sommer.

Und schon bald machen sie ihre Plätze frei, um die einjährigen Sommerblumen aufzunehmen, die jetzt noch auf Fensterbänken, in der Gewächskiste und überall im Garten in ihren Töpfen darauf warten, dass ihre Zeit gekommen ist.

Der Cottage-Garden ist nichts für sanfte Persönlichkeiten.

Man kann nicht „einfach wachsen lassen“ und muss immer wieder eingreifen, damit alle zu ihrem Recht kommen.

Irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem man die Vergissmeinnicht mit einem Schütteln aus dem Beet nehmen muss, obwohl sie noch blühen, denn sonst funktioniert der Wechsel im immer blühenden Garten nicht!

Noch sind Cosmea, Akelei, Ziertabak, Spinnenblumen, Zinnien, Wachsblumen, Rittersporn und Lilien mit den kleinen Anzuchttöpfen zufrieden, aber sobald sie einen kräftigen Wurzelballen gebildet haben, müssen sie ins Beet und die Vergissmeinnicht weichen.

Zum Glück nehmen die das nicht übel und verstreuen beim Ausschütteln gleich den Samen für das kommende Frühjahr. Aber ein bisschen schade ist es doch, die kleinen blauen Blumen so jäh aus dem Beet zu nehmen.

Für ein bis zwei Wochen ist es dann ein bisschen nackig im Beet, bis die neuen Pflanzen anfangen, sich zu entwicklen und ebenso kräftig in die Höhe schießen, wie ihre himmelblauen Vorgängerinnen.

Der Frühling ist eben ein Versprechen.

Noch unfertig und im Wandel. Gut zu wissen, dass er immer sein Versprechen hält. Und außer den einjährigen Sommerblumen auch die Stauden wachsen lässt.

Außerdem lenkt er den Blick geschickt auf anderes.

Während die Beete sich noch finden müssen, erblühen Rhododendren, Orangenstrauch und Flieder.

Sie betören mit Farbe und Duft, werden begleitet vom frischen Grün der Hecken, Sträucher und Bäume. Was macht es da, wenn die Beete ein wenig zurückliegen? Nichts.

Denn schließlich erwachen auch Teich und Fische zu neuem Leben und überraschen mit täglichem Wandel.

Jeden Tag wachsen die Pflanzen am Teichrand und auch die Seerosen sind unter der Wasseroberfläche schon zu sehen und die Fische ziehen fröhlich ihre Bahnen.

Wenn man einen Garten hat und eine Bibliothek, dann hat man alles, was man braucht, um wirklich glücklich zu sein!

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